Mittwoch, 27. August 2014

Ein Neuanfang

Hallo Ihr Lieben,

mein  letzter Blogeintrag ist inzwischen wieder über drei Wochen her und einige haben mich gefragt, wie ich jetzt weiter mache bzw. wie mein längeres Fazit von Size Zero ist. Wie ihr ja aus meinem letzten Eintrag wisst, waren die ersten Wochen nach Size Zero die pure Hölle für mich und ich bin sehr langsam wieder ins „normale“ Essverhalten zurückgekommen. D.h. ohne übermäßigen Schokoladen- und Süßigkeitenkonsum. Aber auch der Rest gestalte sich bei mir nicht gerade leicht. Es waren so viele Fragen, die ich mir so einfach nicht beantworten konnte. Wie viele Haferflocken dürfen denn nun morgens in mein Müsli? Darf ich vielleicht mehr als ein Stück Obst essen? Sollte ich die Nudeln zum Mittag nicht lieber weglassen und low carb bleiben? Und was ist mit dem fettigen Käse auf meinem abendlichen Eiweißbrot? Darf ich mir bei Hunger noch einen Nachschlag holen obwohl meine 1500 kcal (mein Grundumsatz) schon überschritten waren? Es war furchtbar. Und ich war super unglücklich.
Ich habe in der gleichen Zeit angefangen das Buch „Intuitiv Abnehmen“ (klick) (wobei „Intuitive Eating“ besser passt) gelesen und es hat mir sehr geholfen. Dort wurde immer wieder betont, dass man auf seinen Körper hören soll und sich satt essen soll. Ich kann es nur jedem empfehlen, der genug von Diäten und Selbstgeißelung hat. Es ist super geschrieben und selbst mein Freund war von dem Buch begeistert. (Oh ja, das soll schon was heißen).  Also gab es abends wieder Käse und morgens mehr Haferflocken. Allerdings war ich nicht wirklich glücklich mit dem was ich aß. Ich hatte immer noch im Kopf abends low carb zu essen (wie auch schon vor Size Zero) und bloß nicht zu viele Kalorien zu mir zu nehmen. Die Folge waren die wiederkehrenden Gelüste, denen ich dann auch öfter nachgegeben habe… ein Teufelskreis.



Ein glücklicher Zufall

Der Weg aus diesem Teufelskreis schien mir zu diesem Zeitpunkt geradezu unmöglich und ich hab mich schon beinahe damit abgefunden wieder „fett“ zu werden. Dann kam mir eines Tages der Zufall zu Hilfe (schön gesagt, oder ^^). Eine meiner Instagram-Abonnenten hat mich auf die süße Jil (klick) aufmerksam gemacht. Ich mochte ihr Profil sofort, weil ihre Bilder unheimlich hell und bunt waren und sie mir einen sehr sympatischen Eindruck machte. In ihrer Biographie stand, dass sie sich HCLF bzw. RawTill4 ernährt… Bitte was? Das waren mir zu dem Zeitpunkt keine Begriffe und neugierig wie ich nun mal bin begann ich ein zu recherchieren und fand heraus das High Carb Low Fat (HCLF) bedeutet, dass man bei dieser Ernährungsweise nach der 80/10/10 oder 90/5/5 Methode lebt. Das heißt also, dass 80 % bzw. 90 % der täglichen Energie aus Kohlenhydraten gewonnen wird und jeweils 10 % bzw. 5 % aus Eiweiß und Fett. Ich dachte mir erstmal wieder- Bitte was? Das geht? Aber was ist mit den Kohlenhydraten? Vor allem abends? Die machen doch dick!  Erstaunlicherweise waren aber alle, die sich nach diesem Prinzip ernährten durchaus schlank und wirkten alle äußerst glücklich und zufrieden. Zumindest die, die ich gefunden habe. Ich weiß nicht warum, aber irgendetwas sagte mir, dem Ganzen doch mal eine Chance zu geben.
Ich habe mir gesagt: Wenn das funktioniert, dann bist du der glücklichste Mensch auf Erden: So viel Obst wie du magst, ein Berg an Haferflocken zum Frühstück und abends Nudeln, Reis oder Kartoffeln bis zum Abwinken!! Aber sind das nicht zu viele Kalorien? Nein, denn bei dieser Methode heißt es: KEINE KALORIEN- RESTRIKTION !!! Mindestens 2500 bis 3000 kcal sind die Empfehlungen (wohlgemerkt bei sportlicher Aktivität). Und auch wenn ich zunächst sehr kritisch war, habe ich das Ganze versucht. Was hatte ich schon zu verlieren? Einen Haken hat die Sache allerdings. Naja für mich war es kein richtiger Haken, aber ich denke für einige könnte es einer sein. Und zwar, dass man sich bei dieser Ernährungsweise absolut vegan ernährt. Das war für mich aber zunächst erstmal kein Problem, da ich nie ein großer Esser von beispielsweise Fleisch, Honig oder Eiern war. Der Verzehr von Milchprodukten hat während Size Zero eh stark nachgelassen und ich habe es ehrlich gesagt auch nicht so stark vermisst. Klar, esse ich gerne auch mal einen Joghurt oder Käse aufs Brot, aber es ist nicht so, dass ich es unbedingt bräuchte. Meine Haferflocken habe ich auch schon vor Size Zero angefangen mit Wasser zu mischen und daher fehlte mir das auch nicht. Und inzwischen gibt es ja auch super leckere Alternativen, wie z.B. Hafer-, Mandel- oder Reismilch. Das Gute war zudem, dass ich nach Size Zero kein Fleisch mehr sehen konnte. Ich hatte 10 Wochen lang jeden Tag mindestens 2-mal Fleisch und kann es bis heute noch nicht wieder sehen, geschweige denn essen. Mit den Eiern ist es übrigens genau das gleiche. Wer die Pläne kennt, weiß wie viele Eier man in den letzten Wochen mindestens verzehren darf. Lange Rede… die besten Voraussetzungen waren für mich gegeben.

Also startete ich nach unserem Umzug probeweise einen veganen, früchte- und stärkebasierten Ernährungsstil. Früchte und stärkehaltige Lebensmittel deshalb, weil sie die meisten Kohlenhydrate enthalten und von Natur aus schon nahezu eine 80/10/10 Zusammensetzung haben.


Abendbrot: Nudelpfanne mit Thai-Gemüse und Kokosmilch

Und? Bringt es was?


Eigentlich habe ich mit dieser Ernährungsweise angefangen, weil ich endlich zufrieden und glücklich sein wollte mit dem was ich esse. Und bis jetzt kann ich sagen: Gott sei Dank, es klappt! Ich fühle mich echt großartig:    

  • Energie: Ich habe momentan sehr viel Energie. So viel wie ich es vor und während Size Zero niemals hatte. 
  • Schlaf: Ich schlafe um Längen besser, wache nicht mehr mitten in der Nacht auf und schlafe vor allem nicht erst nach (wieder) Stunden ein.
  • Zufriedenheit: Ich bin fühle mich innerlich sehr zufrieden, habe gute Laune und strahle das anscheinend auch aus. Zumindest nach dem Feedback von meinem Freund.
  • Verdauung: Meine Verdauung ist um so vieles besser geworden. Ekliges Thema, ich weiß, aber der Vorteil gehört für mich einfach dazu. Vor allem weil ich vorher maximal einmal pro Woche richtig auf Toilette gehen konnte. Mittlerweile kann ich das jeden Tag, teilweise mehrmals (!).
  •  Blähbauch: Ich habe, aufgrund des vorangegangen Punkts, keinen Blähbauch mehr und glaubt mir- nach fast 10 Wochen Dauerblähbauch ist das echt eine Wohltat!
  • Bingen: Ich habe seitdem ich mit dieser Methode angefangen habe, keine Lust mehr auf Süßigkeiten oder irgendwelche anderen Sachen. Ich bin so „carbed up“, dass ich gar keine Kohlenhydrate aus Schoki und Co. mehr brauche. 


Ein Blick in die Zukunft

Neben den eben genannten Gründen gibt es aber noch einen weiteren, leider sehr traurigen Grund, der mich bestärkt hat, diesen Lebensstil vorerst beizubehalten. Circa eine Woche nachdem ich mit dieser veganen High Carb- Geschichte angefangen habe, rief mich meine Mama an und sagte mir, dass in unserer Familie wieder jemand an Krebs erkrankt sei. Der dritte innerhalb der letzten 3 oder 4 Jahre (!) Es hat mich sehr hart getroffen und ehrlich gesagt habe ich eine große Angst davor selbst einmal dran zu erkranken! Mein Freund und ich haben uns zufällig vor dem Anruf meiner Mama „Gabel statt Skalpell“ angesehen und ich habe mich darüber hinaus noch mit der China-Studie und anderer Literatur beschäftigt. Dort heißt es immer, dass die Ernährung, neben anderen Faktoren, einen großen Einfluss auf diese und andere Zivilisationskrankheiten haben und diese sogar heilen kann. Daher habe ich für mich beschlossen mich doch sehr an diesem Ernährungsstil zu orientieren, damit ich zumindest diesen Faktor soweit wie möglich minimieren kann!

Und was isst man da so?

Ich esse über den Tag verteilt hauptsächlich Haferflocken und Früchte. Vor allem  Bananen. Ich liebe Bananen so sehr und zum ersten Mal seit Weight Watchers esse ich sie ohne schlechtes Gewissen. Damals hatte eine Banane nämlich pro 100 g einen Punkt und wenn man, wie damals, nur 21 pro Tag hatte, war das echt viel! Nach dem neuen System kann man sie aber auch für 0 Punkte essen. Dann unheimlich viele Datteln und Feigen und abends meistens Reis oder Nudeln mit Gemüse. Sehr gerne auch süß-sauer! Ich habe inzwischen viele Rezepte für Soßen gefunden, die oft früchtebasiert sind. Zum Beispiel Ananas Soße oder Mango Chutney. Ein Traum sag ich euch!
Was ich allerdings nicht mache ist Kalorien zählen. Ich überschlage sie höchstens, da ich die meisten Kalorien der Lebensmittel im Kopf habe und schaue nur, dass ich am Ende des Tages nicht zu wenig esse. Aber am Ende des Tages sind es meistens locker 2500+ kcal.

Frühstück: Bananen mit Erdbeer-Bananensmoothie

Nimmst du da nicht zu?

Ehrlich gesagt- ich habe keine Ahnung. Ich habe mich seit Wochen nicht mehr gewogen und weiß daher nicht, ob ich zu- oder abgenommen habe. Meine Klamotten passen mir aber noch und von daher denke ich nicht, dass ich zugenommen habe. Oder wenn dann nicht viel. Es kann aber auch sein, dass es weniger geworden ist. Aber ich meide die Waage momentan, da ich nicht möchte, dass diese Zahl mich irgendwie beeinflusst. Sei es nun positiv oder negativ. Und was soll ich sagen: Ich bin momentan sehr glücklich damit. Und wie ich schon vorhin geschrieben habe: Was nützt mir eine Bikinifigur, wenn ich am Ende des Tages an einem Herzinfarkt sterbe oder Krebs bekomme? Mein Gewicht wird daher immer mehr zur Nebensache und der Fokus auf meine Gesundheit wächst.

Trainierst du noch nach den Size Zero Plänen?

Etwas, dass ich euch noch nicht erzählt habe, ist, wie ich nach Size Zero trainiere. Das Essen nach diesem Plan habe ich ja nun völlig aufgegeben, aber neben der Ernährung gab es ja auch noch eine sportliche Seite an dem Programm.
Ich muss sagen: Das Training macht mir mehr Spaß und ich trainiere sehr viel effektiver als je zuvor in meinem Leben! Ich orientiere mich sehr an den Plänen und habe mir auf der Basis einen Push-Pull-Beine Plan zusammengestellt, der mich sehr fördert und mir fast jedes Mal einen leichten Muskelkater verpasst. Ich merke auch, wie sich meine Leistungen immer mehr steigern. Nicht zuletzt, weil ich durch die Kohlenhydrate viel mehr Energie fürs Training habe. Ich gehe aber nicht mehr 5-mal die Woche, sondern habe ich bei ca. 3-4 Mal eingependelt. In diesem Rahmen macht mir das Training unheimlich viel Spaß und ich freue mich jedes Mal auf die kommende Einheit. So gesehen habe ich also von den 300 € nur 150 € umsonst bezahlt. An dieser Stelle kann ich also durchaus sagen: Herzlichen Dank an Julian Zietlow! Auch deshalb, weil ich ohne seinen krassen Ernährungsplan nie auf die High Carb Ernährung gekommen wäre.

Inspiration


Ich habe euch hier mal ein paar Instagram Profile und YouTube Kanäle bzw. –Videos verlinkt, die mich in den letzten Wochen sehr inspiriert haben. Wenn ihr Lust habt, schaut doch mal vorbei. Einfach auf den Namen klicken :)






Viele liebe Grüße und bis bald!