Sonntag, 27. Juli 2014

Die ersten Wochen nach Size Zero

Hallo Ihr Lieben,

mittlerweile ist es über 3 Wochen her, seit ich Size Zero beendet habe. Einige haben mich gefragt, wie ich denn nach dem Programm zurechtkomme und ich dachte mir, ich schreibe einen kleinen Blogpost darüber. Instagram ist ja nicht für so lange Texte vorgesehen ;)

Ich muss sagen, die letzten 3 Wochen waren die pure Katastrophe für meine Ernährung. Ich komme erst in den letzten paar Tagen langsam wieder in ein für mich „normales“ Essverhalten rein. In der ersten Woche habe ich fast ausschließlich Süßigkeiten gegessen… naja gefressen trifft es wohl eher. Ich habe mir anfangs sogar Süßes auf Arbeit mitgenommen, was ich vorher nie gemacht habe. Nicht mal zu meiner Schulzeit hatte ich Süßes dabei, weil ich es einfach Quatsch fand Schokolade mitzunehmen und lieber auf ein Stück Obst zurückgegriffen habe. Aber in den ersten Wochen war es so, als ob ich nie wieder etwas Süßes oder anderes Ungesundes bekommen würde, wenn ich es JETZT nicht esse. Völliger Quatsch, aber so hat mein Kopf es mir in dem Moment vorgegaukelt. Ich habe zwar trotzdem meine gesunden Hauptmahlzeiten gegessen, aber gerade am Abend gab es immer Schokolade, Eis etc. zum „Nachtisch“. Neues kaufen musste ich mir nichts, schließlich war ja vom Cheatday noch genug da. Mittlerweile geht der Vorrat zum Glück auch zur Neige. Ich schaffte es zwischendurch sogar mal ein oder zwei Tage völlig clean zu bleiben. Allerdings hielt das nicht mal bis zum nächsten Tag an, denn dann kam sofort das Gefühl der Entbehrung zurück und damit die Fressattacken. 

Am schlimmsten neben der ganzen Schoki-Fresserei sind für mich die doofen Zwischenmahlzeiten. Ich habe früher nie Snacks gegessen und mich immer auf 3 Mahlzeiten beschränkt. Im Programm waren aber 5-6 Mahlzeiten vorgesehen (die man auch brauchte, da man sonst ziemlichen Hunger gehabt hätte), und an die hat sich mein Körper leider gewöhnt. Es nervt mich aber ziemlich immer zwischendurch etwas essen zu wollen und ich möchte wieder zu meiner 3-Mahlzeiten-Mentalität zurück. 

Ich will ehrlich mit euch sein: Mittlerweile wiege ich auch wieder fast so viel wie vor Size Zero und ich kam mir deshalb anfänglich auch wie ein totaler Versager vor, der Null Disziplin und Willensstärke hat. Ich war so deprimiert und traurig und hab mich selbst einfach nicht verstanden. Vor allem weil ich meinen Gelüsten nicht einfach, so wie in den 10 Wochen auch, wiederstehen kann. Heute denke ich ein wenig anders darüber:


Ich bin nicht undiszipliniert!



Ich habe die 10 Wochen ohne zu cheaten durchgezogen und das hätte ich ohne Disziplin sicher nicht geschafft. Aber mir ist etwas anderes sehr bewusst geworden. Nämlich das die Low Carb Ernährung in dieser Form absolut nichts für mich ist und ich niemals nach dieser Ernährungsweise leben kann! Die Entbehrung und überhaupt die ganze Art der Ernährung waren für mich einfach zu krass und daher hat sich mein Körper alles auf das er während Size Zero verzichten musste, zurückgeholt. Ich hatte nach eine Diät, sei es Weight Watchers oder sonst etwas, noch nie  so einen krassen Jojo Effekt. Klar schwankte mein Gewicht hinterher mal zwischen 1 oder 2 kg mehr, aber es war nie so, dass ich mein Vor-Diätgewicht wieder erreicht hatte. Anders als jetzt nach Size Zero. Das zeigt mir auch, dass ich der Typ bin es lieber langsam, aber dafür dauerhaft angehen lässt, anstatt sich 10 Wochen von allem loszusagen und dann Gefahr zu laufen sich alles wieder anzufressen.


Ich finde es beeindruckend, dass Julian und Alina sich 6 Tage Low Carb ernähren, nur damit sie am 7. Tag cheaten können. An dieser Stelle möchte ich mal betonen, dass „Low Carb“ nicht das gleiche ist wie „Clean“. Ich habe nämlich das Gefühl, dass das vor allem in der Army oft gleich gesetzt wird!

Ich habe aber gemerkt, dass ich das nicht kann und dass ich auch an den anderen Tagen täglich Kohlenhydrate brauche um mich zum einen glücklich und zum anderen nicht schlapp und müde zu fühlen. Ich finde es toll, dass die beiden und auch andere Mädels die nach dem Programm den Size Zero Lifestyle leben, ihren Ernährungsstil gefunden haben, aber ich musste für mich leider feststellen, dass er mir nicht entspricht.



Tja, wie soll es nun weitergehen??



Ich habe mir daher in letzter Zeit viel Gedanken über mich, meine Ernährung und natürlich auch Size Zero gemacht. Ich will das Programm nicht schlecht reden, denn es hat auf jeden Fall gehalten was es versprochen hat. Es hat mich in 10 Wochen in meine absolute Topform gebracht und mir gezeigt, wie ich mich dafür ernähren und trainieren muss.

Eines hat es mir aber nicht gebracht und das ist Glück und Zufriedenheit. Im Gegenteil. Ich habe eher das Gefühl, dass ich meine Beziehung zum Essen ein wenig kaputt gemacht habe und noch eine Weile brauchen werde, bis ich wieder normal mit Essen umgehen kann.

Ich war während des Programms nicht glücklich (einfach weil die Nebenwirkungen doch sehr dominat waren, wie ihr in meinen Wochenberichten lesen könnt) und jetzt hinterher bin ich es auch nicht. Und daher habe ich mir für die Zukunft eines vorgenommen:



Einfach glücklich und zufrieden mit mir selbst zu sein 
und das Leben zu genießen!



Ich möchte meine Zufriedenheit nicht mehr von einem bestimmten Gewicht auf der Waage oder einer bestimmten Zahl auf dem Maßband abhängig machen. Ich möchte das Leben mit all seinen schönen und positiven Seiten sehen, ohne mir ständig Gedanken machen zu müssen wie viel Kalorien ich heute schon gegessen habe oder dass ich zum Sport gehen muss, damit ich am Abend mit Freunden einen Cocktail trinken gehen kann.
Ich möchte mich wieder so wie vor Size Zero ernähren: Gesund und ausgewogen und mit kleinen Cheats am Wochenende. Das ist eine Art mit der ich mein Gewicht vor SZ gut halten konnte und mit der ich eigentlich auch glücklich war. Ich habe es nur nicht gewusst…

Wie ihr ja vielleicht wisst, ziehe ich ab 01.08. mit meinem Freund in eine neue Stadt und ich möchte das als Neuanfang sehen. Ich möchte viel positiver denken und mich nie wieder so einschränken. Und wenn das bedeutet, dass ich nicht mein Gewicht Tag 70 haben kann, dann ist es eben so!

Waren die 10 Wochen also völlig umsonst? Nein, im Gegenteil. Wenn ich diese krasse Entbehrung und dieses Leiden gebraucht habe um zu begreifen, dass man keine Bikinifigur braucht um glücklich zu sein, dann war es jeden Cent wert. Mir ist in letzter Zeit erst richtig bewusst geworden, wie viele andere Dinge einen doch glücklich machen können und viel wichtiger sind, als die absoluten Traummaße zu haben.
Das war etwas, dass mir während Size Zero nicht mehr richtig bewusst war und ich mir erst wieder ins Gedächtnis rufen musste…

In diesem Sinne! Genießt die restliche Sommerzeit und genießt das Leben! Es ist viel zu kurz und viel zu schön um sich über 2 kg zu viel auf der Waage ärgern zu müssen :)


Sonntag, 6. Juli 2014

Meine Erfahrungen während Size Zero

Hallo Ihr Lieben,


wie versprochen möchte ich euch in diesem Beitrag gerne einen Überblick über meine Ergebnisse mit Size Zero geben und euch anschließend mal persönliches Fazit schreiben.

Zunächst erst mal zu meinen Ergebnissen. Ich finde der Unterschied kommt auf den Bildern gar nicht so gut raus, aber wer mich in Natura sieht, sieht den Unterschied extrem. Irgendwo müssen die 8 kg und die 15 cm Bauchumfang ja auch hingegangen sein ;)

Größe: 1,77 m
Gewicht: 70,6 kg → 62,4 kg (-8,4 kg)
Arme: 27 cm → 27 cm (0 cm)
Brust: 94 cm → 91 cm (-3 cm)
Taille: 82 cm → 67 cm (-15 cm)
Hüfte: 91 cm → 82 cm (-9 cm)
Po: 100 cm → 93 cm (- 7 cm)
Beine: 57 cm → 50 cm (- 7 cm)

KFA: 26,8 % → 19,6 % (- 7,2 %)

Vorher Nachher Vergleich I

Vorher Nachher Vergleich II

So, wie war denn nun Size Zero insgesamt. Vorab muss ich noch sagen, dass alles was ich hier schreibe meine eigene Meinung ist und ich niemanden mit dem was ich hier schreibe persönlich angreifen möchte! Ich möchte euch einfach nur meine Erfahrungen mitteilen und ich wie die Zeit während Size Zero rückblickend erlebt habe!

Der Übersichtlichkeit halber habe ich meine Eindrücke mal unter bestimmten Stichworten zusammengefasst. Ich denke das ist einfacher zu lesen und ihr werdet auch nicht gleich von einem riesigen Textblock erschlagen!

Zunächst einmal zu den etwas allgemeinen Dingen: 

1.    Ernährung 

Ich denke die meisten wissen, dass die Ernährung bei Size Zero auf einer Low Carb Diät basiert. Glücklicherweise erfährt man das schon vorher, wenn man sich mal ein bisschen im Internet beliest. Das war für mich ein Umstand, auf den ich mich wirklich erst einmal einstellen musste, da ich ein unheimlicher Porridge- und Pasta-Liebhaber bin. Hätte ich das vorher nicht gewusst, wäre ich definitiv gescheitert. Für mich war es eine echt krasse Erfahrung mich so lange nach diesem Prinzip zu ernähren und ich hätte auch nie gedacht, dass ich es überhaupt durchhalte. 
Die erlaubten Lebensmittel sind durch diese Form der Ernährung natürlich eingeschränkt und wenn man nicht ein wenig kreativ ist, können die Mahlzeiten auch schnell recht einseitig werden. Wenn man sich aber ein bisschen mit den Lebensmitteln beschäftigt und sich auch von den vielen Rezepten, die es in der Army gibt, inspirieren lässt, kann man doch recht abwechslungsreich essen. Und wenn man dann noch ein bisschen Zeit übrig hat, wird das Essen auch garantiert nicht langweilig. Leider kam ich aufgrund meiner Arbeit und meines Arbeitswegs aber meist nur am Wochenende dazu mich ein wenig kreativ in der Küche auszulassen. Und daher gab es bei mir meistens sehr einfache Gerichte ohne viel Aufwand. Die Folge war, dass ich für meinen Geschmack ein wenig zu oft und zu viel Fleisch gegessen habe. Klar, gibt es auch Alternativen, aber ich wollte auch nicht jeden Tag Rührei essen, bzw. hab ich nicht immer die Möglichkeit mir frische Eier zu braten. Fisch esse ich zwar auch sehr gerne, aber es war oft halt einfacher sich die fertigen Würstchen oder Hähnchenbruststreifen mitzunehmen und sich Rohkost als Gemüse mitzunehmen. Ich hätte natürlich auch auf die vegetarischen Alternativen zurückgreifen können, aber ich wollte das Programm eben so perfekt wie möglich durchziehen und habe mich daher 1:1 an den Plan gehalten. Der Vorteil war aber, dass man nicht großartig darüber nachdenken muss, was man denn heute essen könnte, sondern man konnte super für mehrere Tage einkaufen oder auch vorkochen und zur Arbeit mitnehmen.

Schlimm waren für mich hauptsächlich die ersten Wochen. Vor allem da die Umstellung meines Körpers auf die Nutzung der Proteine als Energiequelle doch sehr langwierig war. In den ersten 3-4 Wochen habe ich meinen Freund öfter mal angeheult mir doch nur ein einziges Brötchen zu geben. Er hat mich nur mitleidig angesehen und gemeint: „Schatz ich würde ja gerne…“ Und ich nur: "Nein, ich will ja eigentlich gar nicht… es ist nur so verdammt schwer“  Und das war es auch! Macht euch keine Illusionen! Size Zero ist nun mal kein Spaziergang. Es ist schon ganz schön hart so lange mit wenig Kohlenhydraten auszukommen. Auch wenn sich mein Körper am Ende ganz gut an „low carb“ gewöhnt hatte, so kam zwischendurch doch mit aller Wucht die Lust auf Süßes oder auf irgendwas das Kohlenhydrate enthält. In solchen Momenten wird man dann ganz schön auf die Probe gestellt. Aber ich muss für mich auch ganz klar sagen: Durchhalten lohnt sich!

Hier noch mal ein paar bildliche Inspirationen von meinen Mahlzeiten während Size Zero:


Frühstück
Wraps
Oopsies
Pizza

 2.    Training 

Ich persönlich fand das Training wirklich super. Ich bin mit allen Einheiten gut zurecht gekommen und die Übungen haben mir größtenteils sehr viel Spaß gemacht. Klar gab es auch Tage, an denen ich keine große Lust auf das Training hatte, aber ich habe meine Einheiten dennoch durchgezogen und war am Ende immer sehr froh darüber. Die Zeit, die man für die einzelnen Übungen brauchte war meiner Meinung nach auch durchaus angemessen. Ich habe am Tag nie länger als 30-45 min in mein Training investiert. Gerade wenn man wie ich nebenbei Vollzeit arbeiten geht und dann noch einen täglichen Arbeitsweg von ca. 2 h hat, finde ich diese Zeit auch wirklich ausreichend. Was die Effektivität angeht so kann ich nur sagen: Oh ja! Ich habe definitiv Muskeln aufgebaut, was ich nicht nur an meiner Kleidung merke, sondern auch optisch sichtbar ist.
Praktisch war auch, dass ich die Hanteln mit auf Reisen nehmen konnte. So konnte ich beispielsweise auch am Wochenende überall trainieren, da ich ja nur ca. 1 m² Platz und meine Gewichte brauchte.


 3.    Preis 

Der „Preis“ ist ein Thema, das oft in Zusammenhang mit Size Zero diskutiert wird. Klar, denn 300 € sind schon eine ganze Stange Geld, vor allem, wenn man noch in der schulischen oder beruflichen Ausbildung ist. Aber ist Preis wirklich zu hoch gegriffen? Ich finde, man muss einmal überlegen, was man dafür bekommt:

1.  Einen super durchdachten Trainings- und Ernährungsplan, bei dem ich keine eigenen, zeitraubenden Recherchen anstellen muss.

2.  Den Zugang zu einem Online-Portal, das mich wöchentlich mit neuen Rezepten und Trainingsplänen versorgt. Und das über 10 Wochen. Rechnet man das einmal runter auf die einzelnen Wochen, so bin ich gerade mal bei 30 €/ pro Woche und wer bekommt für diesen Preis schon einen Personal Trainer zur Seite gestellt? Klar, ist der „echte“ Personal Trainer auch physisch bei dir, aber die Disziplin zum Training und zur Ernährung musst du schon selbst aufbringen, denn der Trainer ist ja schließlich auch nicht 24 h/Tag bei dir.

3.   Den Zugang zur Facebook Army. Eine Gruppe, in der jeden Tag tolle Rezepte und motivierende Vorher-Nachher Bilder gezeigt werden und in der einem zu jeder Frage jederzeit geholfen wird. Auch wenn die Frage zum 1000. Mal gestellt wird und ich mir manchmal nur dachte: „Mädel, wenn du jetzt einfach mal die Suchfunktion angestellt hättest, hättest du die Antwort zehnmal schneller gefunden.“ Aber die Mädels dort sind wirklich lieb und unterstützen und motivieren sich jeden Tag gegenseitig.

Nach den allgemeinen Themen, möchte ich noch ein wenig intensiver auf die positiven und negativen „Begleiterscheinungen“ von Size Zero eingehen. Ich möchte zunächst mit den negativen anfangen. Ich habe wirklich überlegt, ob ich es mit rein nehme, aber letztendlich möchte ich ehrlich sein und auch nicht alles schön reden, wenn es auch unschöne Dinge gab. 

4.    Verdauung und Blähbauch 

Da es in dem Programm wenig Kohlenhydrate und damit auch wenig Ballaststoffe gibt, hat meine Verdauung doch recht arg gelitten. Aus der Army weiß ich, dass sehr viele Mädels damit zu kämpfen haben und viele helfen eben mit der Chemiekeule oder Lein- und Flohsamen nach. Ich habe das allerdings nie gemacht, da ich immer dachte es schmälert meine Ergebnisse im Programm. Das blöde dabei ist nur, dass so ein Blähbauch echt unangenehm ist, vor allem, wenn er sich über mehrere Tage hinzieht. Ich habe es ertragen, aber schön war es ehrlich gesagt nicht! Das ist auch einer der Gründe, aus denen es bei mir zu Cheatday ganz viele Vollkornprodukte gegeben hat: Ich möchte meinem Körper endlich wieder Ballaststoffe zuführen und meine Verdauung wieder ins Lot bringen. 

5.    Müdigkeit und Erschöpfung 

Eine Sache, die aufgrund des vielen Trainings und des straffen, kohlenhydratarmen Ernährungsplans leider immer mit einherging, war die andauernde Müdigkeit bzw. das Gefühl absolut ausgelaugt und erschöpft zu sein. Es gab Tage, an denen ich mich nicht mehr bewegt habe als unbedingt notwendig und lieber zu Hause geblieben bin, als etwas mit Leuten zu unternehmen. Ich bin teilweise nicht mal mit meinem Freund nach Hause zu unseren Eltern gefahren, weil mich die Reise und die ganze Vorbereitung bezüglich Training und Ernährung einfach zu viel Kraft gekostet hätte. Ich bin sogar ab Woche 7 oder 8 auf meiner Arbeit konsequent nur noch mit dem Fahrstuhl gefahren, auch wenn es nur zwei oder drei Etagen waren, die ich überwinden musste. Ich bin eigentlich jemand, der nie den Fahrstuhl nimmt, weil ich die kleinen Bewegungen im Alltag echt wichtig finde und ich mich in meinem Bürojob sowieso nicht großartig bewegen kann. Aber es ging in den letzten Wochen einfach nicht mehr und daher war ich auch echt froh, dass es in unserer bequemen Gesellschaft so etwas wie Fahrstühle (und Rolltreppen) gibt.

Das beste Mittel gegen Müdigkeit ist ja eigentlich schlafen, aber darauf gehe ich im nächsten Punkt noch ausführlich ein. Was macht man also, wenn man sich den ganzen Tag müde fühlt? Richtig- man trinkt Kaffee, grünen Tee, Cola Zero oder Red Bull. Ich als absoluter Nicht-Kaffee-Pur Trinker (wenn dann nur als Latte Macchiato), habe mir angewöhnt in den ersten Wochen jeden Morgen auf der Arbeit 3 Espresso hinterzugießen und eine Kanne grünen Tee zu trinken. Am Wochenende gab’s nur Kräutertee und maximal Cola am Abend. Lange Rede… es hat im Endeffekt nicht wirklich geholfen. Oder doch? Hmm… die Frage ist, wie müde ich ohne all das Koffein noch gewesen wäre. 

6.    Schlafstörungen 

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt. Eigentlich müsste man meinen, dass soviel Müdigkeit einen wenigstens gut schlafen lässt. Aber denkste! Es klingt zwar total widersprüchlich zu dem vorherigen Punkt, aber ich habe in den meisten Nächten nicht mehr als 4-5 Stunden geschlafen. Vor allem unter der Woche. Hinzu kommt, dass ich selbst in dieser Zeit noch einmal aufstehen musste, weil ich einfach tierisch auf Toilette musste. Ich war jede Nacht noch mindestens einmal wach oder besser: Ich wurde unsanft von meiner vollen Blase geweckt. Erholsam waren meine Nächte also nicht!

Ich dachte zuerst, es liegt nur am zu vielen Koffein, aber auch nachdem ich es „abgesetzt“ hatte und die letzten 2-3 Wochen ohne ausgekommen bin, konnte ich einfach nicht schlafen. Ich lag stundenlang wach, hab mich rumgewälzt und hab nie wirklich Ruhe gefunden. Ich habe in der Army gelesen, dass es einigen Mädchen auch so geht und viele meinen, es liegt am hohen Eiweißkonsum bzw. den mangelnden Kohlenhydraten, die den Körper einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Ich habe mir am Ende sogar Baldrian geholt um abends wenigstens etwas zur Ruhe zu kommen. Die Wirkung war aber auch mehr wie Russisches Roulette. Mal hat’s geholfen, mal nicht. Im Endeffekt habe ich mir, wie bei vielen anderen Punkten, gesagt, „Da musst du durch. Es sind nur 10 Wochen und du schaffst das.“ Ich hoffe auch, dass sich das alles wieder normalisiert und ich, wie früher auch, sehr schnell und gut ein- bzw. durchschlafen kann.

Kleine Einschlafhilfe


7.    Übellaunigkeit und Aggressivität 

Eine Sache, die mich leider selbst echt angenervt hat, war meine permanente schlechte, teilweise sogar aggressive Laune. Es stimmt wirklich- Kohlenhydrate machen glücklich, aber wo keine sind, kann auch keine dauerhafte gute Laune auftreten. Ich habe versucht mich in Gesellschaft zusammenzureißen, wobei ich aufgrund mangelnden Feedbacks nicht weiß, ob mir das auch gelungen ist. Wahrscheinlich nicht in der ersten Zeit, aber gegen Ende definitiv nicht mehr. Da war alles, was nicht nach Plan gelaufen ist, wie ein zusätzlicher Tropfen in einem übervollen Fass. Das tat mir teilweise innerlich richtig weh, da ich eigentlich nicht so aggro bin. Einmal hatte ich eine Art Schlüsselerlebnis, als ich noch kurz vor der Halbzeit aus Wut etwas in unserer Wohnung kaputt gemacht habe. Ich war so geschockt und traurig, dass es mich noch Tage hinterher beschäftigt hat. Ab da habe ich beschlossen mich nie mehr so krass gehen zu lassen und es ist mir glücklicherweise auch gelungen. Die schlechte Laune war bei mir allerdings noch sehr oft Gast und ich bin meinem Freund so dankbar, dass er mich so überhaupt ertragen hat.


Also für alle die, die das Programm machen möchten: Seid euch bewusst, dass eine Low Carb Ernährung über so lange Zeit starke Auswirkungen auf eure Psyche haben kann. Es gibt sicher Mädels, die das gut wegstecken, aber vielen schlägt eine solche Ernährungsform nicht nur auf die Fitness, sondern auch aufs Gemüt. Das ist zumindest meine Meinung. 

8.    Size Zero als Beziehungskiller? 

Die perfekte Überleitung zum vorangegangenen Punkt: Ich habe diesen Abschnitt mit Absicht so hart formuliert, weil ich finde, dass teilweise genau das zutrifft. Ich habe das Glück einen sehr (!) verständnisvollen und lieben Freund zu haben, der mich von Anfang an bei Size Zero unterstützt hat, meine Launen ertragen hat und immer ein offenes Ohr für mich hatte. Aber auch er hat gesagt, dass er sehr sehr froh ist, wenn das Programm endlich vorbei ist und dass er eine zweite Runde definitiv nicht erträgt und dass für ihn ein Trennungsgrund wäre, sollte ich das wirklich ernsthaft überlegen! Und auch meine Mutter hat gemeint, dass ich sehr anstrengend, launisch und leicht reizbar bin und mich auf Dauer so keiner erträgt. Ich empfand mein Verhalten ehrlich gesagt nicht sooo extrem krass, da ich mich meiner Meinung nach in Gesellschaft echt zusammen gerissen habe. Aber wenn es einem die eigene Mutter sagt, die einen nur alle paar Monate sieht, und der Freund sogar von Beziehungsende spricht, dann muss ja was dran sein. Leider gibt es auch in der Army einige Beispiele von Mädels, deren Beziehung an Size Zero zerbrochen ist. Daher empfehle ich euch, euer Vorhaben ganz genau mit euren Familien und Partnern abzusprechen und ihn bzw. sie darauf vorzubereiten, dass euch die Ernährungsweise durchaus aufs Gemüt schlagen kann. Ich sage bewusst „kann“, da es sicher nicht bei jedem der Fall ist und viele sicher auch gut mit diesem Programm zurechtkommen, ohne gleich launisch zu werden.


So viel zu den negativen Seiten. Das klingt alles ganz schön hart, oder? Aber nichts desto trotz gab es natürlich auch positive Seiten, die für mich sehr viel wert waren und sind! 

9.    Hunger 

Vor Hunger in den 10 Wochen hatte ich ehrlich gesagt am meisten Angst. In den ersten drei bis vier Tagen von Size Zero war der auch noch riesengroß und ich dachte schon: „Hilfe, wie sollst du das 10 Wochen aushalten?“ Der Grund war aber, dass ich mich in den Tagen davor, nämlich zu Ostern, noch einmal richtig voll gestopft habe und mein Magen dadurch einfach größere Mengen gewöhnt war. In den Tagen danach wurde es aber viel besser und ich muss sagen, dass ich bis zum Ende des Programms nie hungern musste. Eiweiß sättigt nun einmal sehr gut und über einen langen Zeitraum. Teilweise war das Essen sogar eher zu viel, als zu wenig und wenn es mir doch mal nicht gereicht haben sollte, habe ich mir einfach noch einen Salat gemacht oder eine Gurke gegessen. Notwendig war das allerdings fast nie. Zudem gibt es wirklich alle paar Stunden etwas zu essen, sodass man auch nie lange auf die nächste Mahlzeit warten muss, falls einem die letzte doch mal etwas zu klein war. 

10.  Lebensgefühl 

Ich habe durch Size Zero definitiv ein ganz anderes Lebensgefühl bekommen. Es fühlt sich so unfassbar gut an, endlich die Figur zu haben, von der man schon so lange geträumt hat. Dieses Gefühl zu haben, lässt meiner Meinung nach alle Strapazen der letzten Wochen vergessen. Es ist einfach unbezahlbar und ich wünsche jedem der das Programm macht: Haltet durch! Es lohnt sich! Ihr werdet euch am Ende so großartig fühlen, vor allem wenn ihr Size Zero wirklich bis zuletzt nach eurem besten Gewissen (am besten meiner Meinung nach natürlich 1:1) durchgezogen habt.

Ich werde daher auch alles daran setzen, dieses Gefühl und damit meine Figur zu halten. Dabei werde ich aber sicherlich nicht vergessen, dass man das Leben auch genießen soll und die eine oder andere Tafel Schoki wird auch nach Size Zero sicher öfter von mir genossen werden. 

Krönung des neuen Lebensgefühls

11.  reine Haut 

Mit Sicherheit eine der positivsten Nebenwirkungen für mich, neben dem ganzen Gewichtsverlust und der Körperstraffung, war bzw. ist meine reinere Haut. Normalerweise bekomme ich mindestens einmal in 2 Wochen, trotz täglicher Gesichtspflege und – reinigung, einen richtig fetten Pickel, der sich nur mit viel Liebe und gutem Zureden überzeugen lässt doch endlich wieder zu verschwinden. In den ganzen 10 Wochen war meine Haut aber porentief rein, wie man so schön sagt, und ich bin vor allem an den heißen Tagen oft nur mir Concealer und Mascara aus dem Haus gegangen. 

12.  Essverhalten 

Eine Sache, die sich während Size Zero bei mir definitiv auch verändert hat, ist mein Essverhalten. Ich war immer ein Schnellesser und habe aber (keine Ahnung warum) meine Mahlzeiten während des Programms viel mehr genossen und auch viel langsamer gegessen. Ich hoffe sehr, dass sich das auch nach diesen 10 Wochen so fortsetzen wird und ich mein Essen einfach viel mehr „wertschätze“. Auch reagiere ich viel sensibler auf Gerüche bzw. den Geschmack von Lebensmitteln. Vielleicht, weil ich so lange auf bestimmte Nahrung verzichten musste. Ich kann es mir nicht erklären, auf jeden Fall bin ich froh, dass es so ist. Mal schauen, wie es sich in den nächsten Wochen entwickeln wird. 
 

 

Empfehlung Size Zero? 

 

Und jetzt kommt die große Frage: Würde ich Size Zero weiter empfehlen? Die Antwort wird euch sicherlich überraschen, aber trotz all der negativen Aspekte, die das Programm mit sich bringt:


Ja, würde ich!



Warum? Weil man in kürzester Zeit wirklich in seine absolute Topform kommt! Bei mir sind Diäten meistens gescheitert, weil ich keinen genauen Plan hatte und vor allem, weil das Ende nicht absehbar war. Mit 2,5 Monaten hat man einen definierten und sehr kurzen Zeitrahmen, den meiner Meinung nach jeder mit Disziplin durchhalten kann. Bei mir war es außerdem so, dass ich eine „gezwungene“ cheatfreie Zeit gebraucht habe, da ich sonst immer am Wochenende Pizza, Schokolade und Co. gegessen habe. Mir fehlte quasi der Zwang mal wirklich mehrere Wochen lang clean zu essen bzw. mich an einen bestimmten Kalorienbedarf zu halten und fast jeden Tag zu trainieren (ich war sonst immer nur drei- maximal viermal pro Woche trainieren). Aber wenn man weiß, dass man nur 10 Wochen durchhalten muss, man sieht, dass man nicht alleine ist, weil tausend andere Mädchen das Programm zeitgleich machen oder schon gemacht haben und man vor allem jeden Tag super motivierende Vorher-Nachher Bilder in der Army oder auf Instagram sieht, dann ist es für jeden zu schaffen.

Allerdings muss man sich wirklich darauf einstellen, dass man in dieser Zeit auf eine Menge verzichten muss und dass es Zeiten geben wird, in denen man kurz vorm Aufgeben ist, weil das Programm einem wirklich viel abverlangt. Und nicht zuletzt muss man wissen, dass man jeden Tag mindestens 1 -2 Stunden ins Training bzw. die Mahlzeitenvorbereitung investieren muss. Ja, Size Zero war hart! Sehr hart! Macht euch keine Illusionen! Es ist wirklich eine krasse Zeit. Man sieht die ganzen tollen Vorher-Nachher Bilder auf Instagram und denkt sich „Toll, die zieht das richtig super durch und es sieht so einfach aus. Das schaff ich auch “ Aber glaubt mir- jeder hat schwache Momente und die Mädels, die ihre Bilder öffentlich posten sind auch nicht alle perfekt. In der Army liest man öfter Einträge von Mädels, die zwischendurch gecheatet haben oder das Programm noch einmal komplett neu gestartet haben. Wichtig ist aber, dass man am Ball bleibt und nicht aufgibt (auch wenn es doch mal einen schwachen Moment gab).
An der Stelle muss ich aber auch ganz klar sagen: Size Zero ist und bleibt für mich auch eine Einstellungssache! Wenn ich von Anfang an immer Essen ersetze oder Alternativen suche (ausgenommen natürlich die Veganer und Vegetarier!), dann ist der Schritt zum Cheaten auch nicht mehr weit! Deswegen meine Meinung: Stellt euch auf die 10 Wochen ein und zieht sie einfach 1:1 durch ohne ständig an Sachen zu denken, die ihr jetzt viel lieber essen würdet oder sogar könntet.

Für mich hat sich das Durchhalten jedenfalls gelohnt und ich würde Size Zero jedem empfehlen, der bereit ist 10 Wochen lang pure Disziplin und Willensstärke zu zeigen und an seine Grenzen zu gehen. Denn das Ergebnis nach dieser Zeit ist der absolute Hammer und kann meiner Meinung nach so schnell mit Sicherheit mit keinem anderen Programm, was ich kenne, erreicht werden!


Ich hoffe ich konnte euch mit meinen Erfahrungsberichten ein wenig weiterhelfen. Und wenn ihr euch jetzt entscheidet Size Zero oder Size Zero Gym zu machen oder schon im Programm seid, dann wünsche ich euch dabei ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Viel Erfolg brauche ich euch an dieser Stelle nicht zu wünschen, denn eines ist sicher: Wenn ihr es schafft das Programm durchzuziehen und euch an den Plan zu halten, ist euch der Erfolg zu 100 % garantiert!

Abschließen möchte ich mein Fazit mit einem Satz, der Size Zero meiner Meinung nach mit am besten beschreibt. Es ist ein Zitat aus Charles Dickens Buch „Eine Geschichte aus zwei Städten“:



„Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten!“